Mitteilungen 11-12/2009, Seite 357, Nr. 208

Zukunftsforum Ländliche Entwicklung 2010

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) veranstaltet am Mittwoch, den 20. und Donnerstag, den 21. Januar 2010, im ICC Berlin im Rahmen der Internationalen Grünen Woche (IGW) das Zukunftsforum Ländliche Entwicklung ( www.zukunftsforum-laendliche-entwicklung.de ). 

Auch in diesem Jahr soll damit dem Thema „Ländliche Entwicklung“ auf der IGW 2010 eine Diskussionsplattform gegeben werden. Die Veranstaltung gliedert sich in eine Hauptveranstaltung des BMELV zum Thema: „Jugend und ländliche Räume: Gehen oder bleiben?“ und 18 Begleitveranstaltungen mit Vorträgen und Diskussionen zu einem breiten Themenspektrum. Die Begleitveranstaltungen werden von einigen Bundesländern, Verbänden und Institutionen in eigener inhaltlicher Verantwortung gestaltet:

Begleitveranstaltungen am 20. Januar 2010:

Nr. 1: Beiträge von eServices für die Entwicklung ländlicher Räume
Der koordinierte Einsatz von eServices kann neue Wertschöpfung ermöglichen. Felder des Einsatzes von eServices im Bereich der Daseinsvorsorge werden auch anhand internationaler Beispiele im Überblick aufgezeigt sowie ein Bereich - die Versorgung älterer Menschen - vertieft dargestellt. In einem weiteren Teil sollen die Möglichkeiten einer perspektivisch praktischen Umsetzung in ländlichen Räumen erörtert werden.
Veranstalter: Städte- und Gemeindebund Brandenburg (StGBBbg), Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) in Kooperation mit dem IfG.CC - The Potsdam eGovernment Competence Center (IfG.CC).

Nr. 2: Was kostet gutes Wasser? Gewässerschutz mit der Landwirtschaft
Neue Formen des kooperativen Gewässerschutzes werden mit Blick auf die landwirtschaftliche Produktion sowie den Erhalt und Wert öffentlicher Güter diskutiert. Nach einem einführenden Vortrag diskutieren Fachleute des Gewässerschutzes, welche Anforderungen an die Akteure bestehen und mit welchen Ansätzen diese erfüllt werden können. Es wird gefragt, wie Landwirte aktive Dienstleister im Gewässerschutz sein können.
Veranstalter: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS), Deutscher Bund für verbandliche Wasserwirtschaft (DBVW).

Nr. 3: Berufliche Bildung im ländlichen Raum: Folgen des demografischen Wandels und Vergleich verschiedener Ausbildungssysteme in Europa
Der demografische Wandel beeinflusst unsere Arbeitswelt und damit auch die Berufsausbildung. Die Folgen für den ländlichen Raum sind tiefgreifend; Dr. Harald Michel vom Institut für Angewandte Demographie, Berlin, greift diesen Aspekt in seinem Vortrag auf. Prof. Dr. Felix Rauner, Universität Bremen, leitet anhand einer Vergleichsstudie ab, ob Deutschlands Berufsausbildungssystem auf diese Trends vorbereitet ist.
Veranstalter: aid infodienst e. V.

Nr. 4: Wertschöpfungspotenziale durch Bioenergie - Praktische Beispiele aus dem Maschinenring zeigen was heute schon möglich ist
Ländliche Entwicklung bedeutet ja auch immer, dass in der Region Wertschöpfung entsteht, um diese attraktiv und zukunfstfähig zu machen. Am Beispiel von praktischen Bioenergie-Projekten soll dargestellt werden, wie durch sinnvolle Kooperation von Landwirten, Kommunen und Unternehmen schon jetzt Wertschöpfung erzielt wird und Potentiale sollen diskutiert werden.
Veranstalter: Bundesverband der Maschinenringe e.V. (BMR).

Nr. 5: Arbeit und Einkommen im ländlichen Raum - Chancen durch Diversifizierung
Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Diskussion um die Chancen für Arbeit und Einkommen, die durch die Diversifizierung von landwirtschaftlichen und außerlandwirtschaftlichen Tätigkeiten im ländlichen Raum entstehen.
Veranstalter: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MLUV).

Nr. 6: Geschäftsideen mit Natur: Premiumangebote für mehr Natur und Wertschöpfung im ländlichen Raum. Ein Ansatz der Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung
Ein wichtiges Ziel der Nationalen Biodiversitätsstrategie ist die Stärkung naturverträglichen Wirtschaftens. Neue Premiumangebote umfassen die Erhaltung der Natur: gesunde Lebensmittel, naturgerechter Tourismus und neue Gesundheitsangebote. Beispiele für entsprechende Produkte und Dienstleistungen verdeutlichen, wie sich wirtschaftliche Perspektiven mit intakter Natur und biologischer Vielfalt entwickeln lassen.
Veranstalter: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Bundesamt für Naturschutz (BfN).

Nr. 7: Neue Herausforderungen der EU - neue Chancen für Landwirtschaft und Landschaft
Als Ergebnis aus dem Health Check hat die EU neue Herausforderungen formuliert, die die Mitgliedsstaaten im ländlichen Raum verstärkt angehen müssen. Gleichzeitig zur Umsetzung der Herausforderungen durch die Länder gewinnen die Vorbereitungen für 2014 an Fahrt. Von strategischen Ansätzen bis zu konkreten Auswirkungen - der DVL beleuchtet wichtige Aspekte der ländlichen Entwicklung für die kommenden Jahre.
Veranstalter: Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V.

Nr. 8: Bürger begeistern für ihre Kommune - Wettbewerbe als Instrument der Stadt- und Dorfentwicklung
Eine zukunftsfähige Kommune braucht engagierte Bürgerinnen und Bürger. Sie zu begeistern, heißt sie einzubinden in die Entwicklung ihrer Heimat. Mit der Beteiligung an Wettbewerben können Städte, Gemeinden und Dörfer ein solches bürgerschaftliches Engagement anstoßen. In der Veranstaltung zeigen Praxisbeispiele, welchen Rahmen die Politik bieten kann, um das Ehrenamt zu stärken und so Projekte zu verwirklichen.
Veranstalter: Entente Florale Deutschland.

Nr. 9: Demografischer Wandel - Region schafft Zukunft
In jeweils zwei Regionen in den neuen und den alten Ländern, die besonders vom Rückgang der Bevölkerung betroffen sind, fördert das BMVBS umsetzungsorientierte Projekte und Strategien zur Anpassung an den demografischen Wandels und seiner aktiven Gestaltung. Im Modellvorhaben engagieren sich Bund, Länder, Kommunen, Projektträger und Bürgerinnen und Bürger gemeinsam für existenzsichernde Perspektiven in ihrer Region.
Veranstalter: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBSR).

Nr. 10: Initiierung und Begleitung innovativer Prozesse - Breitbandversorgung im ländlichen Raum
Das Vorhandensein moderner Kommunikationsinfrastrukturen ist wesentlicher Faktor für die Attraktivität des ländlichen Raums.
Private wie gewerbliche Anwender sind auf schnelle Technologien zur Anbindung an das Internet angewiesen.
Die Ansätze des Bundes und der Länder führen hier auf verschiedenen Wegen zum Erfolg.
Veranstalter: Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Nachhaltige Landentwicklung (Arge Landentwicklung).

Nr. 11: Ärztliche Versorgung im ländlichen Raum
Die ärztliche Grundversorgung ist eine entscheidende Daseinsvorsorgedienstleistung. Die Frage nach ihrer Sicherstellung stellt sich besonders in von Abwanderung betroffenen Regionen, darüber hinaus aber in allen ländlichen Räumen mit zunehmender Schärfe. Die Ärzteschaft und die Kommunen sind aufgefordert, Konzepte zu erarbeiten, um mit eigenen Angeboten, aber auch gemeinsam gegenüber Dritten wie den Krankenkassen und den Gesetzgeber die gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen hierfür zu verbessern.
Veranstalter: Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB), Bundesärztekammer (BÄK).

Nr. 12: Landservice-Ideen mit Zukunft: Perspektiven und Potenziale für ländliche Räume
Ohne Beschäftigung gibt es keine Bleibeperspektiven auf dem Land. Weil bezahlte Arbeit rar ist, sind unkonventionelle Ideen und Herangehensweisen gefragt: Vorhandenes Know-how der Menschen ist strategisch zu nutzen, um Versorgungsdienstleistungen zu sichern. Gerade aus der Hauswirtschaft kommen interessante Landservice-Impulse, die neue Arbeitsformen, Einkommenskombinationen und Kooperationen verlangen.
Veranstalter: Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv), Verband der Landwirtschaftskammern e.V. (VLK).

Veranstaltungen am Donnerstag, 21. Januar 2010:

Nr. 13: Schulen braucht das Land
Niedrige Geburtenraten, strikte staatliche Vorgaben zur Mindestgröße der Schulklassen sowie insbesondere auch Sparzwänge in den öffentlichen Haushalten führten und führen vielfach zur Auflösung von Grund- und Hauptschulen in den Dörfern und zu deren Verlagerung in anonyme Schulzentren am Sitz von Großgemeinden oder in die nächsten Stadt. Damit geht ein wichtiger Identitätsfaktor im Dorf verloren, der eine Entfremdung der Schulkinder von ihrer angestammten Heimat mit nicht absehbaren Folgen für ihre Sozialisation sowie physische und psychische Entwicklung hat.
Unter Mitwirkung von Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen möchte die Arge Ländlicher Raum diese Problematik diskutieren und Auswege aus der Misere auch anhand von positiven Beispielen aus der Praxis aufzeigen.

Nr. 14: Ländliche Entwicklung 2020
Die Folgen der demographischen Entwicklung, des Klimawandels und der weitergehende Strukturwandel auf dem Land vor dem Hintergrund der Globalisierung stellen die ländlichen Regionen vor neue, komplexe Herausforderungen. Hier gilt es rechtzeitig Anpassungsstrategien zu entwickeln, geeignete Rahmenbedingungen für die Förderung der ländlichen Entwicklung und deren effiziente Umsetzung zu schaffen.
Veranstalter: Agrarsoziale Gesellschaft (ASG), Bundesverband der gemeinnützigen Landgesellschaften (BLG), Deutscher Bauernverband (DBV), Deutscher Landkreistag (DLT), Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB), Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) und Johann-Heinrich von Thünen-Institut (vTI).

Nr. 15: Evaluierung ländlicher Entwicklung - Erfahrungen und Perspektiven
Was bringt Evaluation der ländlichen Entwicklung aktuell? Was kann Evaluation in Zukunft leisten? Diese Fragen werden mit Vertretern der EU, des Bundes, der Länder und Evaluatoren diskutiert. Die Veranstaltung richtet sich an die mit dem Monitoring und der Evaluation der ländlichen Entwicklung in Deutschland befassten Akteure als auch die Programmverantwortlichen und ist die Auftaktveranstaltung des Netzwerkes MEN-D.
Veranstalter: Monitoring und Evaluierungsnetzwerk Agrarstruktur und ländliche Entwicklung Deutschland (MEN-D).

Nr. 16: Energieholz - Zukunftsmarkt oder Strohfeuer?
Der zunehmenden Zahl von Holzheiz(kraft)werken sowie Maschinenkapazitäten zur Energieholzgewinnung stehen eventuell überschätzte Nutzungspotenziale an Waldholz und Biomasse aus der Landschafts- und Straßenbegleitgrünpflege gegenüber.
Welche Möglichkeiten hat der "Zukunftsmarkt Energieholz" für die Entwicklung ländlicher Räume wirklich? Die Veranstaltung versucht auf diese und andere Fragen Antworten zu finden.
Veranstalter: Deutscher Forstunternehmer-Verband e. V. (DFUV).

Nr. 17: DGAR - Anwalt des Ländlichen Raumes
Das Thema des ländlichen Raumes hat die DGAR in den vergangenen Jahren beschäftigt. Neben der Vorstellung der Gesellschaft und ihres dementsprechenden Anliegens soll es daher unter anderem um die Darstellung gehen, welche rechtlichen Aspekte mit dem Recht des ländlichen Raumes angesprochen werden und welche rechtspolitschen Handlungsempfehlungen notwendig sind.
Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Agrarrecht (DGAR).

Nr. 18: Kooperationen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft - Gemeinsam für mehr Wertschöpfung im ländlichen Raum
Funktionierende Kooperationen leisten einen Beitrag zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prosperität. Sie steigern die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen und Regionen. Namhafte Experten beleuchten die Erfolgsfaktoren verschiedener Kooperationsmodelle, verdeutlichen die Potenziale von Kooperationen und diskutieren Trends und Entwicklungen.
Veranstalter: Rentenbank.

Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei. Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen mit Angabe zur Veranstaltungszeit und der Raumnummer  finden sich auf der Internetseite www.zukunftsforum-laendliche-entwicklung.de . Dort ist auch bis zum 7.  Januar 2010 die Anmeldung möglich.

Jens Graf, Referatsleiter