Waldbrandschutz: Städte- und Gemeindebund Brandenburg fordert Weiterentwicklung des Waldbrandschutzes in Brandenburg
Anstrengungen bei der Waldbrandvorsorge müssen um Vielfaches verstärkt werden
(Potsdam) Aufgrund der mit dem Klimawandel verbundenen zunehmend hohen Temperaturen in der Waldbrandsaison und großer Trockenheit muss für die Zukunft mit immer häufigeren und intensiveren Waldbränden gerechnet werden. Angesichts dessen sollten die Anstrengungen bei der Waldbrandvorsorge um ein Vielfaches verstärkt werden, forderte der Städte- und Gemeindebund Brandenburg im Rahmen Präsidiumssitzung am Montag. „Um die Durchsetzung des vorbeugenden Brandschutzes in den Wäldern voranzubringen, seien waldbauliche Maßnahmen in den Fokus zu nehmen. Angesichts der erforderlichen Zeitspanne von mehreren Jahren oder gar Jahrzehnten für den Waldumbau und der gleichzeitig jeden Sommer stärker werdenden Gefahr durch Waldbrände, müsse der vorbeugende Waldbrandschutz in Wäldern strategischer erfolgen und koordiniert werden. Insoweit zum Schutz der Wälder vor Bränden Maßnahmen erforderlich seien, die den Naturschutz betreffen (u.a. Bau und Befestigung von Waldwegen), müsse die Abwägung klar zugunsten des Waldbrandschutzes ausfallen.“, erklärte Jens Graf, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg am Montag.
Da das Land Brandenburg noch heute zu den am stärksten mit Kampfmitteln belasteten Ländern in Deutschland gehört, müsse die Kampfmittelbeseitigung intensiviert werde. Dies gelte insbesondere für Waldwege, die für Löscharbeiten relevant sein. Außerdem müssten Löschmaßnehmen aus der Luft in Landeshoheit erfolgen, forderte Graf. Der Städte- und Gemeindebund Brandenburg erwarte mehr Unterstützung durch das Land bei bundeslandübergreifenden Waldbränden.
Zur Sicherstellung einer ausreichenden Löschwasserversorgung und Feuerwehrinfrastruktur sei es wichtig, die bisherigen Förderprogramme des Landes fortzusetzen und ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Zur Weiterentwicklung des Brandschutzes zähle außerdem die Ausweitung der Fahrzeugförderung im Bereich des Brandschutzes sowie die Sicherstellung einer flächendeckenden Funkversorgung auch in Waldgebieten, erklärte Graf.
Im Jahr 2022 haben Waldbrände im Land Brandenburg erneut außerordentlich hohen Schaden verursacht. Insgesamt brannte es 2022 auf über 1500 Hektar Fläche bei 502 Einzelbränden. Nur dem aufopferungsvollen Einsatz der Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren im Zusammenspiel mit weiteren Hilfskräften, wie Bundeswehr, Landes- und Bundespolizei sowie Technischem Hilfswerk, ist es zu verdanken, dass die Lage noch beherrscht werden konnte. Allerdings bedarf es an verschiedenen Stellen dringend einer Nachsteuerung im Bereich Waldbrandbekämpfung.
Der Städte- und Gemeindebundes Brandenburg hatte sich am Montag im Rahmen seiner Präsidiumssitzung mit der Thematik beschäftigt und ein Forderungspapier zum Waldbrandschutz beschlossen.
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Anlage: Forderungen zur Weiterentwicklung des Waldbrandschutzes in Brandenburg