Mitteilungen 06/2017, Seite 266, Nr. 106
Weiter steigende Geburtenzahlen in Brandenburg
5.087 Kinder, davon 2.621 Jungen und 2.466 Mädchen, kamen im ersten Quartal 2016 in Brandenburg nach Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg zur Welt. Für das gesamte vorangegangene Jahr 2015 weist das Amt 19.112 Lebendgeborene aus. Die Veröffentlichung der Zahlen des ersten Quartals 2016 bestätigt damit einen Trend, über den bereits von der Tagespresse berichtet wurde. So schrieb die Märkische Allgemeine Zeitung am 09. Januar 2017 in ihrer Online-Ausgabe:
„Fast alle Krankenhäuser verzeichneten einen Zuwachs, viele konnten Rekordwerte seit der Wende verbuchen.
So kamen 2016 im Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikum 2096 Kinder zur Welt – ein Spitzenwert. „Das war seit 1990 das geburtenstärkste Jahr mit erstmalig wieder über 2000 Entbindungen“, sagt die Pressesprecherin des Klinikums, Damaris Hunsmann, auf Anfrage. Ähnlich sieht es in Brandenburg an der Havel aus. Das dortige Klinikum zählte erstmals mehr als 1000 Geburten. „So viele waren es seit der Wendezeit nicht“, sagt Chefarzt Peter Ledwon.“
8.387 Menschen sind nach Angeben des Amtes für Statistik-Berlin-Brandenburg im ersten Quartal 2016 verstorben. Ob aus dem Sterbeüberschuss allerdings ein Einwohnerverlust für das Land Brandenburg geschlussfolgert werden kann, ist fraglich. Bei der Ermittlung der Einwohnerzahl eines Landes sind nämlich auch die Zu- und Fortzüge zu berücksichtigen. In den letzten Jahren sind regelmäßig erheblich mehr Menschen in das Land Brandenburg gezogen, als fortgezogen sind. Seit 2010 weist Brandenburg einen positiven Wanderungssaldo aus. Entgegen früherer Bevölkerungsprognosen lag er 2013 bei +10.636, 2014 bei +18.014 und 2015 sogar bei +37.667 Einwohnern. Die Sterbeüberschüsse wurden mithin durch positive Wanderungssalden kompensiert.
Zugleich hat das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitgeteilt, dass sich die Veröffentlichung der Bevölkerungsstatistiken – Bevölkerungsstand, Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle sowie Zu- und Fortzüge – erheblich verzögert. Für Berlin und Brandenburg heiße das, dass das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg diese Bevölkerungsdaten zum Stand 31. Dezember 2016 nicht wie gewohnt im Juni/Juli herausgeben könne, sondern voraussichtlich erst Anfang 2018. Daten für das erste Quartal 2016 würden ab Juni/Juli 2017 veröffentlicht.
Die Bevölkerungsstatistiken seien zurzeit von zwei grundlegenden Neuerungen betroffen. Zum einen werden sie auf ein neues technisches Aufbereitungsverfahren umgestellt. Zum anderen ändert sich für die Wanderungsstatistik der Standard der Datenlieferung von den Meldebehörden an die Statistikämter. In beiden Bereichen gebe es Verzögerungen bei der Softwareerstellung.
Jens Graf, Referatsleiter
(mit Quelle: Pressemitteilungen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg vom 20. Juni 2017)
Az: 602-02